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Digitaler Exodus: Wenn Dein Account deaktiviert wurde | © shockfactor – Fotolia.com
Es ist der Alptraum eines jeden Webworkers, wenn der eigene Account deaktiviert bzw. gelöscht wurde. Dies durfte der Giga Journalist Jens Herforth erfahren, was er uns allen auch hier mitteilte. Eines vorweg, sein Account ist wieder hergestellt worden. Doch eine wirklich gute Erklärung für die Deaktivierung seines kompletten Google Accounts gibt es bis jetzt noch nicht.
Dieser Vorfall hat mich selber aus meinem naiven Google-Traum wachgerüttelt. Bevor ich diesen Artikel von Jens gelesen habe, habe ich mir nicht wirklich große Sorgen, um meinen E-Mail Account bei Google gemacht. Auch wenn der Account von Jens wieder aktiviert wurde, ärgerlich ist eine kommentarlos, wenn auch temporäre Sperrung, immer. Wäre Google auch so gnädig gewesen, wenn es einen normal Google Nutzer getroffen hätte und keinen Journalisten mit öffentlicher Reichweite, wie in dem Beispiel von Jens Herforth?
Diese Aktion von Google hat mich sehr, sehr nachdenklich gemacht, und auch mir vor Augen geführt, wie abhängig ich von dem “Good will” eines US- Unternehmens bin. Das Ganze ist, wie ich finde, ein riesen PR-Gau für Google. Wenn ich eines jetzt so richtig begriffen habe, ist es dass ich meine Daten, besonders sensible E-Mails, nicht alle bei nur einem Anbieter speichern sollte.
Was mich vor allem schockiert hatte, war die Tatsache, dass Jens Herforth niemanden bei Google erreichen konnte und man ihm nicht einmal eine Grund genannt hat für die Deavtivierung seines Google Kontos. Klar, wenn man gegen gewisse Spielregeln eines Anbieter verstößt, müssen diese Verstöße geahndet werden, aber nicht kommentarlos. Wenn meine Tochter(4) etwas falsch gemacht hat, dann kann ich sie nicht auch einfach kommentarlos bestrafen und hoffen, dass sie etwas daraus gelernt hat. Das wäre ein menschenunwürdiges Verhalten und äußerst dumm und naiv von mir zugleich.
Auch Dich kann es treffen
Im Grunde ist niemand von uns gegen einen digitale Exodus geschützt. Gegen die Google+ Verhaltensrichtlinien kann man auch unverschuldet verstoßen, etwa wenn das Passwort Dritten bekannt ist, weil der eigene Rechner mit einem Keylogger infiziert war, und die Daten dann missbräuchlich verwendet wurden.
Bei meiner Zeit im Technischen Support in einer großen Bank, gehörten diese Themen zur Tagesordnung und selbst Akademiker vielen auf die plumpesten Phishingvesuche herein. Manchmal, waren es hunderte Fälle die wir täglich bearbeiten mussten. Es gibt da draußen wirklich eine reale Bedrohung eurer Digitalenidentität. Sei es von Kriminellen, oder von den Großkonzernen, wie Google, die mit unsensiblen Security Policies auf diese reagieren. Leider gibt es in Deutschland kein Gesetz zum digitalen Identitätsschutz, sowas wäre längst überfällig.
Allein der wirtschaftliche Schaden der mir entstünde, wenn ich keinen Zugang mehr zu meinen E-Mails und Kontakten hätte, lassen mich äußerst unruhig werden. Ich gebe zu, ich habe ein paar Nächte unruhig geschlafen und über die Frage nachgedacht, was wäre wenn Dir das auch einfach so passiert. Richtig wütend hat mich dann meine eigene Wehrlosigkeit gemacht, und die potenzielle Willkür, der ich dann im Fall der Fälle ausgesetzt wäre.
Eine Alternative zu Gmail
Ich habe meine Lehre aus diesem Vorfall gezogen und habe meinen Gmail-Account zu outlook.com umgezogen, bzw. die E-Mails und Kontakte, die zu meiner Gmail Adresse gesendet wurden dorthin kopiert. So habe ich wenigstens ein Backup-System für meine Kontakte und E-Mails. Darüber hinaus habe ich ja noch sowieso meine Webmailzugänge bei meinem Hoster.
Das Ganze hat mich jetzt eine guten Tag gekostet, weil ich eben sehr viel mit Gmail gemacht habe, immerhin habe ich diese E-Mailadresse seit 2008 intensiv genutzt. Da kommt schon einiges an Mailverkehr und Kontakten zusammen. Verblüfft war ich, wie viel ich dort schon abgespeichert hatte und wie viel alter und irrelevanter Kram sich noch in meinem Archiv befand. Bei dieser Gelegenheit habe ich gleich alte und unwichtige E-Mails für immer gelöscht, und diverse Newsletter abbestellt, die sowieso meinen Spamordner gefüllt haben.
Mein Eindruck von Outlook.com
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Ich war überrascht, wie gut der Outlook Service funktioniert und wie funktionell das Design war. Auch die Werbung am rechten Rand wirkt nicht aufdringlich, und wer einen Adblocker im Browser verwendet, bekommt sie erst gar nicht zu Gesicht. Image may be NSFW.
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Im Grunde bietet Microsoft mit Outlook.com und seinem Webkalender, das gleiche gute Angebot an, wie Google. Selbst zum Google Drive gibt es als Altenrative das Skydrive mit bis zu 7 GB kostenlosen Speicher in der Cloud. Wer seine Daten nicht nur bei einem Internetriesen speichern will, sollte über einen Wechsel nachdenken.
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